• Finissage «Aus Feuerkraft»

    Neben der Vorstellung der beiden sich im Circle-Park befindenden Skulpturen und einem Rückblick auf das Kunstprojekt wird Live-Musik der Glarner Sängerin Lanik zu geniessen sein.

    Die Finissage findet im Freien und bei jeder Witterung statt. Eine vorgängige Anmeldung ist erforderlich.

    Datum:

    1. Mai 2021, 18 Uhr

    Ort:
    Flughafen Zürich, im Circle-Park
    Treffpunkt: Pavillon (einfach der Ausschilderung folgen)

    Anmeldung:
    E-Mail senden / Tel. 043 816 57 57

    Hinweis:
    Während der Dauer der Veranstaltung gilt Masken-, Abstands- und Sitzpflicht

  • Mittagsfluug

    Der Mittagsfluug ist das Podcast-Angebot der Flughafenkirche Zürich. Jeden Samstag um 12 Uhr erscheint eine neue Episode, die über den Podcast-Link in der rechten Spalte dieser Website (bzw. weiter unten, wenn Sie dies auf einem Mobiltelefon lesen) abgespielt werden kann. Sie können den Mittagsfluug auch über iTunes, Spotify sowie alle gängigen Podcast-Apps abonnieren.

  • Was es mit dem Mittagsfluug auf sich hat

    Als Mitte März das wöchentliche Mittagsgebet aufgrund von Corona von einem Tag auf den anderen eingestellt werden musst, musste ein Ersatzangebot her. Schnell haben wir dafür die Form des Podcast für uns entdeckt als einfache und technisch nicht allzu aufwändige Alternative – so wurde der Mittagsfluug geboren.

    Mittlerweile findet das Mittagsgebet wieder vor Ort im Andachtsraum der Flughafenkirche statt. Dadurch könnten wir den Mittagsfluug eigentlich einstellen – wenn er uns nicht so sehr ans Herz gewachsen wäre, dass wir nicht mehr darauf verzichten möchten. So wird der Mittagsfluug weiterfliegen, nicht mehr als Ersatz fürs Mittagsgebet, sondern als eigenständiges Format. Abflugtermin ist neu nicht mehr der Mittwoch-, sondern der Samstagmittag. Ein Flug ins Wochenende.

  • Zwingli – ein Flugpionier?

    Auch wenn die Statue auf der Zuschauerterrasse des Flughafens Zürich etwas anderes suggeriert: Zwingli war kein Flugpionier, obwohl das den Reformierten natürlich gefallen würde. Ein Pionier war er aber dennoch, genauso wie einige Jahrhunderte später die Flugpioniere. Als Pionier hat er Kirche, Politik und Gesellschaft neu gedacht und diese nachhaltig geprägt und verändert. Die aus Zwinglis Wirken hervorgehenden Veränderungen haben nicht nur die Kirchenlandschaft verändert und das Verhältnis von Kirche und Staat auf eine neue Grundlage gestellt, sondern waren bis weit in die Gesellschaft hinein spürbar, nicht zuletzt durch die Reorganisation der Armenfürsorge.

    Pionierinnen und Pioniere, die als Wegbereiter, Vordenkerinnen, Bahnbrecher und Protagonistinnen vorangehen, Neues wagen und neue Wege vorspuren, wurden nicht nur damals und zur Zeit der Flugpioniere gebraucht. Die Welt braucht sie auch heute und zu jeder Zeit, um den jeweils aktuellen Herausforderungen gerecht zu werden.

    Was heisst es eigentlich, Pionier*in zu sein? Wie entwickelt man einen Pioniergeist, der einen Neues denken und wagen lässt? Schlummert auch in mir eine Pionierin oder ein Pionier?
    Solchen und ähnlichen Fragen spürt der #PionierSein-Gottesdienst am 15. September nach.


    Der Pionier-Zwingli steht im Rahmen des Projekts Zwinglistadt 2019 vom 26. August bis am 4. Oktober auf der Zuschauerterrasse des Flughafens Zürich.

  • Am Anfang war das Papier

    Am Anfang war das Papier.
    Graues, unbedrucktes Zeitungspapier.
    Dann kam die Künstlerin.
    Sie zerknüllte das Papier.
    Dann formte sie es.
    Und hauchte ihm eine Seele ein.

    Text und Bilder von Stephan Pfenninger Schait

    Als die belgisch-kanadische Künstlerin Horta van Hoye Mitte April mit ihren Zeitungspapierrollen in den Andachtsraum der Flughafenkirche einzog, wirkte dieser sehr karg. Einen Grossteil der Stühle, die sonst im Raum stehen und zum Absitzen einladen, hatten wir entfernt. Ebenso den bei Mitarbeiterinnen, Reisenden und Besuchern beliebten Kerzenkorpus. Kerzen und Zeitungspapier, die vertragen sich nicht wirklich – oder müsste ich eher sagen: Sie mögen sich allzusehr?

    Während der folgenden Tage sass Horta van Hoye jeweils stundenlang im Andachtsraum, zerknüllte, formte, arrangierte. Es entstanden Köpfe, die sie auf wallende Gewänder setzte, zuerst einzelne Figuren, dann ganze Figurengruppen – alle miteinander verbunden getreu dem Motto der Kunstinstallation In Verbindung durch die Welt.

    Nach und nach standen die Figuren – manche von ihnen einen Kopf grösser als ich – dicht zusammengedrängt an beiden Seiten des Andachtsraums. Wenn ich morgens jeweils zur Arbeit kam und den Andachtsraum betrat, fiel mir zuallererst der Duft des Papieres auf; ein Duft, den ich in seiner Vertrautheit beruhigend finde. Doch die Figuren – sie wirkten bedrohlich, wie sie so dastanden im von der Nacht gedimmtem Licht. Graue Gestalten, die mich von beiden Seiten beobachteten; da war kein Ort mehr, ihrem Blick zu entkommen. Die düsteren Blicke weckten in mir einen Fluchtreflex.

    Stellte ich jedoch die Deckenleuchten etwas heller, wandelte sich der Ausdruck und auf einmal blickten mich die Gesichter freundlich und wohlwollend an, als wollten sie mich einladen, im Andachtsraum zu verweilen – zu verweilen als Gast in dieser stummen Gesellschaft, die alle unter sich willkommen hiess. Mehrere Male habe ich mich während der Tage der Kunstinstallation für eine Weile im Andachtsraum niedergelassen, habe die zugewandten Blicke der Figuren auf mir ruhen lassen und den Duft des Papieres geatmet.

    Am Sonntag dann – die Papiergestalten hatten sich schon im ganzen Andachtsraum verbreitet – liess Horta van Hoye diese bis anhin bewegungslosen Figuren zum Leben erwachen. Eine schlüpfte vor den Augen der Zuschauenden aus einer Papierrolle, entwickelte Flügel und flog engelsgleich im Raum empor, wo sie während der folgenden Tage schweben würde. Mit einer anderen Figur begann die Künstlerin gar zur Klaviermusik zu tanzen, bevor sie (die Figur!) sich scheinbar erschöpft auf einem Stuhl niederliess, wo man sie auch Tage später noch sitzen sah.

    Erst da, während der Performance der Künstlerin am Sonntag, entfaltete der Kunstanlass seinen ganzen Zauber. Während die Installation an den Tagen zuvor ständig gewachsen war, schien sie nun komplett zu sein, vollständig, abgerundet und beseelt. Die Figuren strahlten eine Harmonie aus, die hypnotisierend war und der sich wohl kaum jemand, der in den darauffolgenden Tagen den Andachtsraum betrat, entziehen konnte.

    Nachdem der Duft von Papier den Andachtsraum während gut einer Woche erfüllt hatte, galt es von der mittlerweile vertraut gewordenen Gesellschaft Abschied zu nehmen. Sorgfältig löste die Künstlerin die einzelnen Figuren voneinander, faltete und rollte ihre Gewänder ein und setzte alle nebeneinander an die Wand – eine ganze Reihe von Köpfen auf Rollen. Dies alles tat sie in einer so ruhigen und liebevollen Art, dass spürbar wurde, dass ihre Figuren für sie nicht einfach Produkte waren, die sie hergestellt, sondern Geschöpfe, dies sie geboren hatte.