• In Verbindung durch die Welt

    Das ist neu: Kunst in der Flughafenkirche. Grosse Papierfiguren bevölkern die noch recht neue Flughafenkirche: Ab dem 11. April haucht die Künstlerin Horta van Hoye dem Andachtsraum mit ihrer Kunstaktion Leben ein. Andrea Thali hat die belgisch-kanadische Künstlerin für die Ausstellung gewinnen können. «Wir werden alle Türen Tag und Nacht offen lassen. Im Vertrauen darauf, dass die Wesen, die hier vor Ort entstehen, besucht, begegnet, bewahrt sein werden.» Etwa diese Worte äusserte Horta van Hoye auf unsere Frage hin, ob wir denn ihre Papiergestalten, die Mitte April über den Zeitraum von ein paar Tagen in unseren Räumlichkeiten entstehen, unbewacht auch in der Nacht dem Flughafen und seinen Besuchern und Besucherinnen überlassen – oder eben besser, anvertrauen – können. Wir sind sehr gespannt und freuen uns, dass Horta ab dem 11. April unsere Räumlichkeiten mit ihren aus Papier geschaffenen, beseelten Wesen bevölkert.
    Es ist eine Friedensbotschaft, die durch Hortas Werk Gestalt annimmt. Der Hinweis darauf, dass wir alle aus einer Quelle geboren und wieder dorthin zurückkehren findet ihre Umsetzung in der Papierrolle aus der alle ihre Figuren ins gestaltete Leben finden. Keine Figur bleibt dadurch isoliert. Alle sind miteinander in Verbindung, mehr noch – aus dem gleichen Stoff geformt. Perfekt passt sich diese zentrale Botschaft in die Ornamentik des Andachtsraumes ein. Das lichtdurchflutete Geflecht der Wanddekoration verweist ebenso auf die Verbundenheit aller Menschen, auf die Weltengemeinschaft, auf die Vernetzung allen Lebens hin.
    In diesen Tagen werden die Räume der Flughafenkirche eine Gemeinschaft der speziellen Art beherbergen. Die zum Leben erwachten Figuren wollen mit den Besuchern und Besucherinnen «ins Gespräch» kommen. Auch Horta wird da sein, um in Kontakt zu sein mit den Menschen, die diesen Ort aufsuchen. Sie wird im Fluss des Augenblicks offen für Begegnungen, Gespräche, Lebensgeschichten sein – von Reisenden, Mitarbeitenden, Besuchern. So wie das Leben sich an diesem Knotenpunkt Flughafen in jedem Augenblick entfaltet im Abschiednehmen und Ankommen, so soll die Arbeit von Horta hier vor Ort Ausdruck des Anerkennens und Wertschätzens aller Menschen und ihrer Wege, ihrer individuellen Lebensreise sein. Auch wir Seelsorgenden in der Kirche am Flughafen Zürich möchten durch diesen Kunstanlass dieser Haltung Ausdruck verleihen: Alle sind willkommen an diesem symbolträchtigen Ort, an dem Menschen aus aller Welt zusammenfinden und wieder auseinandergehen, ohne letztlich die Verbindung zueinander zu verlieren.
    Wir freuen uns, wenn viele Menschen zu uns kommen und hier ein wenig Zeit verbringen. Immer! Aber auch gerade während unserer Kunstaktion ab dem 11. April: Um Horta bei der Arbeit zuzuschauen, um sich mit uns zu unterhalten, um ihre Rückmeldung, ihre Gedanken zu dem, was hier geschieht, zu äussern. Wir freuen uns über reiches Begegnen, das seinen Abschluss in der Performance-Feier am Sonntag, den 15. April um 11.30 Uhr im interreligiösen Andachtsraum findet, zu dem alle, die Freude daran haben, herzlich eingeladen sind. Welcome!

  • Einweihung neuer Andachtsraum

    Am Nachmittag des 6. November 2016 wurde der neue Andachtsraum am Flughafen Zürich feierlich eingeweiht. Ein Rückblick.

    Alles spielte sich um den Kerzenkorpus herum ab, der für einmal in der Mitte des Andachtsraums stand. Auf den elliptisch darum herum angeordneten Stuhlreihen fand eine vielfältige Schar von Menschen zusammen, um die Eröffnung des neuen Andachtsraums zu feiern. Neben vielen der Flughafenkirche verbundenen oder interreligiös interessierten Menschen fanden sich Vertreterinnen und Vertreter des Flughafens und der Weltreligionen zur Feier ein. Der Andachtsraum platzte aus allen Nähten, und selbst die in letzter Minute im Foyer der Flughafenkirche aufgestellten Stühle reichten nicht für alle Feiernden aus.

    Neben Kurzimpulsen von verschiedenen Personen, die an der Entstehung des neuen Andachtsraums beteiligt waren, bildete das eigentlich Einweihungsritual das Zentrum der Feier. Die Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen Religionen und Konfessionen waren daran beteiligt, indem sie je eine rituelle Handlung vollzogen, einen heiligen Text rezitierten, ein Gebet sprachen oder ihre Wünsche für diesen besonderen Ort zum Ausdruck brachten. Wie zur Bekräftigung des Gesagten zündete jeder zum Abschluss eine Kerze an am Kerzenkorpus in der Mitte des Raumes, was den Beiträgen etwas Verbindendes gab.

    Buddhistischer Mönch beim Anzünden seiner Kerze | Bild: Oliver Sittel

    Zahlreiche Besucherinnen und Besucher der Feier zeigten sich beeindruckt vom neuen Andachtsraum und dem Miteinander der Religionen, das an der Eröffnungsfeier möglich war. So schreibt etwa der ebenfalls anwesende Präsident der Internationalen Flughafenseelsorgevereinigung (IACAC) Pfr. George Lane aus Manchester, rückblickend:

    Together with Pierre de Maureuil (IACAC Vice-President – editor’s note), I was delighted to represent the International Association of Civil Aviation Chaplains and to celebrate with the Zurich Airport Chaplaincy Team, their volunteers, denominational supporters, airport management and friends from a wide spectrum of faith communities, the formal opening and inauguration of their most beautiful chaplaincy facilities – and to affirm the on-going work of the fantastic (and youthful!) chaplaincy team there (there was a constant flow of people through the facilities over the weekend, and a constant flow of humanitarian assistance requests on the chaplaincy team and volunteers).

    It was a wonderful privilege to spend the weekend with our colleagues in Zurich, and to receive such generous hospitality and welcome from our friends. The design of the Prayer Room is based on the route maps you often see from point to point across the globe, and reflects the reality of our interconnectedness. I took lots of photos and notes, as Manchester Airport is about to embark on similar terminal building work, including our own chaplaincy facilities. Zurich offers a high-quality exemplar.

    Das Seelsorgeteam der Flughafenkirche freut sich, dass der neue Andachtsraum nicht nur im Rahmen von grösseren Anlässen wie der Eröffnungsfeier auf Anklang stösst, sondern auch im pulsierenden Alltag des Flughafens manchen Reisenden, Mitarbeitenden und Ausflüglern einen wertvollen Gebets- und Rückzugsort bietet.